Lachende Befreiung
im Rahmen des BBK Projekts "Vom Unsichtbaren"
Blindenstöcke, Buttons, Videofilm
Hanna Hagenauer, Referentin für Studium und Behinderung in Kassel und Brigitte
Kottwitz, Bildende Künstlerin und Lachyogaexpertin aus Frankfurt begegnen sich im Darmstädter
BBK Projekt "Vom Unsichtbaren", um Leben und Denkweisen des jeweils Anderen kennen zu lernen.
Daraus resultiert am Ende eine künstlerische Arbeit und ein Verständnis zum Leben des Anderen.
Die Welt der Nichtsehenden ist für die Sehenden erst einmal unheimlich. Dies zeigte sich bei einem
Blindgang durch das Dialogmuseum in Frankfurt, wo sich unsere Projektgruppe Nichtsehender und Sehender
zusammen in dieses für Sehende interaktives Erlebnis hinein begaben. Hier waren plötzlich die "Sehhunde"
die "Blindfische" und meine Neugier auf das Leben von Hanna erweckt. Über was werden wir reden? Wie und
Was werden wir verwirklichen können? Der Gegenbesuch im Museum für Moderne Kunst war für mich
ernüchternd, denn Hanna war schnell von der Architektur erschlagen und meine Erzählungen über
zeitgenössische Arbeiten und Künstler waren auch herausfordernd. Hanna kann
hell und dunkel bedingt und Formen eine gewisse Zeit lang wahrnehmen bis sie ermüdet.
Hanna glaubt, dass für viele Menschen eine Erblindung, neben einem qualvollen Tod, eine der schlimmsten
Varianten der möglichen Unglücke im Leben darstellt. Blindheit repräsentiert den Alptraum. Mit der
Erblindung sind viele apokalyptische Phantasien verbunden. Blinde Menschen würden bei der Bedienung
eines Herdes die Küche in Brand setzen. Sie bräuchten ständig Hilfe oder Pflege, bzw. müssten im Heim
leben. Kurz gesagt, das Leben ist zu Ende.