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Der Film KLIMA beschäftigt sich mit unterschiedlichen Climata in
unserem Miteinander mit Menschen, Technik und Natur.
Dies sind zum Beispiel Flussklima, Stadtklima,
Tulpenklima, Bettklima. Aufgrund der Art unserer
Installation in der Ausstellung ist nun ein weiteres
Klima hinzugekommen: das Ausstellungsklima. Es
handelt sich um einen Fernsehmonitor mit zwei
angeschlossenen Kopfhörern. Die Kopfhörer dienen
einerseits als Abschirmung des teilweise lauten
Sounds des Films vom Rest der Ausstellung.
Andererseits hilft der aufgesetzte Kopfhörer dem
Betrachter, sich besser auf den Film zu
konzentrieren.
Als ironisches Pendant zu den Kopfhörern haben wir
eine aus Ton geformte Nachbildung auf den Fernseher
gelegt. Eine kleine Ton/Ton-Installation sozusagen.
Das Risiko dabei war uns bewußt. Es liegt in der
Natur einer Ausstellung, dass gewisse Gegenstände
als Kunstwerk wahrgenommen werden und daher nur
angeschaut, aber nicht berührt werden. Die Grenze
zwischen empfindlicher, nicht anfassbarer Kunst und
benutzbaren Einrichtungsgegenständen ist bei einem
solchen Arrangement sehr subtil. Ganz offensichtlich
können und sollen die richtigen Kopfhörer angefasst
und benutzt werden.
Es hat uns allerdings gewundert,
wie schnell die Grenze bereits zu Anfang der
Ausstellung überschritten wurde, als jemand die
Ton-Nachbildung in die Hand nahm und diese dabei
zerbrach. Getrockneter Ton ist ein natürliches
Material und wie ein rohes Ei zu behandeln. Das
sollte jedem Menschen, der sich in unserer Welt
auskennt, und vor allem auch Kunstinteressierten
klar sein. Dennoch wurde das Kopfhörer-Modell im
Verlauf des Abends weiter zerbröselt. Wir können uns
das nur erklären, dass einzelne Besucher die Grenze
zwischen Kunst und Gebrauchsgegenstand bewusst und
straffrei auf die Probe stellen wollten. Das
Ergebnis ist nun die Installation, wie sie jetzt
aussieht. Vermutlich wird sie sich auch noch in den
folgenden 6 Wochen verändern.